Hayama liegt in der Präfektur Kanagawa. Die Stadt hat einen kleinen Hafen, der unter der Woche normalerweise still vor sich hinruht. Ein Segellehrer und sechs Segler sind so ziemlich die einzigen, die heute zu sehen sind. Während die Winterkälte heranzieht, arbeiten sie mit Feuereifer. Sie gehören zum YAMAHA Sailing Team „Revsׅ“ und nehmen in ihren Rennjollen an Wettfahrten in der international zertifizierten 470er Klasse teil.
Die 470er Klasse ist eine Zweimann-Rennjolle, die zuerst in Frankreich entstand und 1976 in Montréal Olympiapremiere feierte. Das Gewicht der zwei Crew-Mitglieder sollte ca. 120 kg betragen. Aus diesem Grund heißt es, sei die Klasse für Japaner besonders geeignet. Dafür spricht, dass es japanische Segler bei internationalen 470er-Wettkämpfen immer wieder auf Spitzenplätze schaffen.
Als die 470er Klasse olympisch wurde, war Yamaha Motor der einzige Hersteller, der in Japan eine Lizenz für den Bau von regelkonformen 470er Jollen hatte. In dieser Zeit erforschte Yamaha, worauf es beim Bau wettkampftauglicher 470er Boote ankommt und setzte die Erkenntnisse praktisch um. Gleichzeitig wurden mehrere Rennteams gegründet. Die Segelcrews dieser Teams gehörten über viele Jahre in internationalen Wettbewerben wie der 470er-Weltmeisterschaft zu den Besten.
Das YAMAHA Sailing Team „Revs“ nimmt an verschiedenen nationalen und internationalen Segelregatten teil. Darüber hinaus soll es auch die Lust an der Herausforderung weiterleben, den Firmengeist von Yamaha Motor, der die Marine-Sparte von Anfang an prägte. Exemplarisch dafür stehen die Großtaten des früheren 470er-Werksteams, das prestigeträchtige Küsten-Jachtrennen des America's Cup und das Volvo Ocean Race (ehemals Whitbread Round the World Race) – manchmal auch Paris-Dakar des Segelsports genannt. Die Segler an Bord der 4,7 Meter langen Jolle suchen den Wind, der den an Land gebliebenen verborgen bleibt, um sich von ihm über Wasser und Wellen hinweg zum Ziel tragen zu lassen.
Betreut wird das Team von Akihiko Tobinai. Der Manager und Teamleiter segelte in den 1980er Jahren selbst für Yamahas 470er-Werksteam. Nachdem er im letzten Ausscheidungsrennen von Team Japan für die Olympischen Spiele 1984 und 1988 jeweils unglücklich Zweiter geworden war, zog er sich vom professionellen 470er-Segeln zurück und widmete sich der nächsten Aufgabe: den Vertrieb von Marine-Produkten von Yamaha. Nach 30 Jahren Abstinenz kehrte er jedoch zurück zum 470er-Segeln und stellte das YAMAHA Sailing Team „Revs“ auf die Beine. Tobinai macht die Träume, die diese jungen Segler verfolgen, zu seinen eigenen. Tag für Tag ist er mit ihnen auf dem Wasser, um sie zu trainieren und besser zu machen.