Buster SuperMagnum, eines der Flaggschiffmodelle von Inha Works.
Yamaha in Europa
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Yamaha Motor Europe N.V. in den Niederlanden ist der regionale Hauptsitz in Europa.
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Die europäische Motorradkultur hat eine über hundertjährige Tradition. 1961 nahm Yamaha erstmals die Herausforderung an, in Europa anzutreten - der historischen Heimat des Motorsports. Von da an wurden Yamahas Motorradimporte von Importeuren in jedem Land des Kontinents abgewickelt.
Um die gestiegene Nachfrage in Europa befriedigen zu können, hat Yamaha in Japan beschlossen, eine Tochtergesellschaft in der Region zu gründen. Dies war die Geburtsstunde von Yamaha Motor Europe N.V. (YMENV) am 24. Oktober 1968 in den Niederlanden. Die Einrichtung eines einheitlichen Hauptsitzes stimulierte den Import einer breiten Palette von Yamaha-Produkten wie Motorrädern, Außenbordmotoren, Schneemobilen und spätere Rollern, Geländefahrzeugen, Side-by-Side-Fahrzeugen und vielem mehr. YMENV hilft auch bei der Koordination und Unterstützung der Rennaktivitäten von Yamaha in Europa.
Gleichzeitig gab YMENV das Wissen über die europäischen Motorradkultur an Yamaha in Japan zurück, was einen erheblichen Einfluss auf die Produktplanung und -entwicklung hatte. Eine Reihe von Produkten, die einen Platz in der Geschichte erlangt haben, sind durch diese Verschmelzung von europäischer Kultur und japanischer Technik entstanden.
Auch die Teilnahme an Grand Prix-Weltmeisterschaften sowohl auf der Straße als auch im Gelände – der Höhepunkt des Sports und auch jetzt noch der perfekte Ort, um den von uns geerbten Yamaha Racing-Geist zu fördern – ist ein hervorragendes Beispiel für unsere Aktivitäten bei der Schaffung von Kando.
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Bis heute sind einige unserer ersten Importeure in Europa noch immer Teil der Yamaha-Familie. Entweder als Tochter der YMENV, wie Sonauto (FR, 1966), das mit dem verstorbenen Jean Claude Olivier (Präsident) als Yamaha Motor France S.A. eine Niederlassung der YMENV wurde, oder immer noch als unabhängiger Importeur wie Danfay Limited (IE, seit 1965) und die Hostettler AG (CH, seit 1968).
Im Laufe der Jahre expandierte Yamaha auf dem europäischen Markt, insbesondere auch durch die Herstellung von Produkten in der Region. Der Eintritt in den (west-) deutschen Markt, der eine etablierte Motorradkultur, eine historische Verbindung zu Yamaha und einen wichtigen Markt für leistungsstarke Motorräder hatte, gelang durch die Gründung der Vertriebsgesellschaft Mitsui Maschinen GmbH (MMG) als Joint Venture mit Mitsui & Co., Ltd.
Um die Kommunikation mit den Kunden zu vereinfachen, wurde der Name des Unternehmens 1996 in Yamaha Motor Deutschland GmbH geändert. 1981 gründete Yamaha ein Joint Venture mit der Sociedad Española de Motocicletas S.A. (SEMSA) in Barcelona, Spanien, die eine Fabrik kaufte, in der das erste spanische Yamaha-Modell, der DT80MXS, im September 1982 vom Band lief. Leider erlebte SEMSA unmittelbar nach dem Start die erste Wirtschafts- und Unternehmenskrise. Als Spanien 1987 der EWG beitrat, übernahm Yamaha das volle Eigentum an der SEMSA, die Geburtsstunde von Yamaha Motor España S.A.
Im Rahmen der Produktionsstrategie der Yamaha Motor Group wurde mit dem Bau einer neuen Fabrik begonnen. Drei Jahre nach der Einweihung der Fabrik im Jahr 1988 brannte sie jedoch leider nieder. Zum Glück gab es keine menschlichen Verluste und dank viel Engagement wurde in 11 Monaten eine größere und bessere Fabrik gebaut und 1992 wiedereröffnet. In dieser Fabrik wurden ca. zwei Jahrzehnte lang beliebte Motorrad- und Rollermodelle wie bspw. der Majesty 125 und 50 ccm Roller hergestellt.
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Das erste Motorrad rollt bei SEMSA vom Band, das später Yamaha Motor España S.A. genannt wurde (September 1982).
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Beginn der Montagelinie DT125L/C in Belgarda (Mai 1986).
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Auf Ersuchen des französischen Ausschusses für industriellen Wiederaufbau erhöhte Yamaha im September 1984 sein Engagement in Frankreich durch den Kauf von MBK Industrie, einem Motorradhersteller in der nordöstlichen Stadt Saint Quentin, der zur Unterstützung der Umstrukturierung von Motobécane, einem gescheiterten Motorradhersteller, gegründet wurde. Nach einer Managementkrise bei Motobécane wurde MBK Industrie eine hundertprozentige Yamaha-Tochter.
Um MBK in drei Monaten wieder aufzubauen, arbeitete Yamaha 1987 mit MBK-Managern zusammen, um Produktionssysteme, Qualitätskontrolle, Instandhaltung und Anlagen zu verbessern, und coachte MBK Industrie, um die Unternehmenskultur in der Fabrik zu verbessern. Angesichts der kulturellen Unterschiede zwischen den beiden Unternehmen war dies keine leichte Aufgabe. Heute stellt MBK Industrie in Europa entworfene und entwickelte Modelle her und ist eine Tochtergesellschaft von YMENV.
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Im Mai 1984 machte Yamaha auch einige mutige Fortschritte auf dem italienischen Markt. Yamaha hat mit Motori Minarelli, einem kleinen Motorenhersteller, eine Vereinbarung über technische Unterstützung geschlossen, um die lokale Motorbaugruppe für die DT125L/C zu liefern. Ein Jahr später wurde mit Belgarda S.p.A, einem großen Motorradhändler, eine ähnliche Vereinbarung für die Herstellung von Bikes getroffen. Im Mai 1986 rollte die erste DT125L/C mit dem Motor von Motori Minarelli im Werk von Belgarda vom Band. Motori Minarelli wurde 1989 Mitglied der Yamaha Motor Group, als Yamaha eine 40 %ige Beteiligung an dem Unternehmen übernahm. 2003 wurde es eine hundertprozentige YMENV-Tochtergesellschaft, die immer noch Motoren für Motorräder, Motorroller und Mopeds herstellt und verkauft. Im Jahr 2021 vereinbarten YMENV und Fantic Motor eine Vereinbarung, die Motori Minarelli zu einer 100%igen Tochtergesellschaft von Fantic Motor machen würde. Auf diese Weise wird die bestehende Synergie zwischen YMENV und Fantic Motor weiter gestärkt und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen in den Bereichen Motorrad und E-Mobilität auf die nächste Stufe gebracht. Nachdem sich die italienische Regierung 1992 aus dem europäischen Währungssystem zurückgezogen hatte, erhöhte Yamaha ihren Anteil an Belgarda auf 80 % und war damit auch ein Unternehmen der Yamaha Motor Group. Belgarda produzierte Motorräder mit 600 ccm.
Diese Firma änderte 2004 ihren Namen und wurde die Yamaha Motor Italia S.p.A. (YMIT), die heute alle Marketing-, Vertriebs- und Serviceaktivitäten auf dem italienischen Markt betreibt. Obwohl das italienische Werk 2008 seinen Betrieb eingestellt hatte, Yamaha in Italien im Laufe der Jahre weiter gewachsen. Im Jahr 2000 wurde das europäische Forschungs- und Entwicklungszentrum (YMRE) eröffnet und in Gerno di Lesmo wurde der europäische Hauptsitz für Yamahas MotoGP Factory Racing-Betrieb eingerichtet.
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Montagelinie von MBK Industrie in Saint Quentin, Frankreich (Juli 1987).
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Yamaha YRM20, die fortschrittlichste Maschine zur Platzierung von Komponenten.
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In jüngerer Zeit, im Jahr 2017, übernahm Yamaha den finnischen Bootshersteller Inha Works Ltd. (IWL), um seine führende Position im Schiffsgeschäft zu stärken. IWL produziert, vermarktet und verkauft Boote der Marken Buster, Yamarin und Yamarin Cross, die von Yamaha-Außenbordmotoren angetrieben werden.
Die Verbesserung der Produktivität hat bei Yamaha immer eine zentrale Rolle gespielt und in den 1970er Jahren mit der Entwicklung von Industriemaschinen begonnen, um die einzigartigen Produktionstechnologien zu verbessern. Als Yamaha in Japan seine Industrierobotertechnologie durch laufende Forschung & Entwicklung verfeinerte, teilte es seine Industriemaschinenprodukte mit dem weltweiten Markt.
Anfang der 1980er Jahre begann der großangelegte Vertrien der Yamaha Robotics-Lösungen für die Bereiche Oberflächenmontagetechnologie und Fabrikautomation, um die Kunden weltweit bestmöglich bedienen zu können. Im Jahr 2016 wurde Yamaha Motor Europe Intelligent Machinery (YMEIM) in Neuss, Deutschland, eine Niederlassung von YMEV.
YMEIM vermarktet weiterhin Lösungen und Produkte von Yamaha Robotics in ganz Europa. Bis heute ist Yamaha in über 40 europäischen Ländern vertreten und beschäftigt rund 1.800 Mitarbeiter. Trotz seiner Gründung vor mehr als 50 Jahren ist YMENV wie immer bestrebt, „Kando“ unter europäischen Kunden zu verbreiten und Möglichkeiten zur Erweiterung des Yamaha-Unternehmens zu finden.

Quelle für datierte Bilder: “Times of YAMAHA”, 50th Anniversary Commemorative
Book.
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